Revisi­ons­schacht vs. Molch­station Quick-Pig

Ein Foto von einem Abwasser Mitarbeiter, der in Glattfelden schachtlos mit der Molchschleuse Quick-Pig arbeitet
Quick-Pig Molchschleuse

Revisi­ons­schacht vs. Molch­station Quick-Pig

Abwas­ser­druck­rohr­lei­tungen sollten in regel­mä­ßigen Abständen gereinigt werden, um einwandfrei zu funktio­nieren. Dafür gibt es verschiedene Möglich­keiten. Wir beschäf­tigen uns in unserem Beitrag mit einem Revisi­ons­schacht und der Molch­station Quick-Pig.

Welche Funktionen können von Revisi­ons­schächten abgedeckt werden?

Ein Revisi­ons­schacht dient als Zugangs­punkt zu den Abwasser- und Kanal­sys­temen. Die vielfäl­tigen Einsatz­mög­lich­keiten von Revisi­ons­schächten können sein:

Spülen: Rohrlei­tungen sollten regel­mäßig gereinigt werden, damit es nicht zu Verstop­fungen kommt. Dabei wird Wasser mit hohem Druck in die Rohrleitung gespült, um Ablage­rungen und Schmutz zu entfernen.

Be- und Entlüften: Wenn keine Luft an die Rohrleitung gelangt, kann sich Schwe­fel­was­ser­stoff (H2S) bilden. Dadurch werden unange­nehme Gerüche verur­sacht und die Korrosion metal­li­scher Bauteile beschleunigt. Das Be- und Entlüften verbessert die Luftqua­lität und verhindert Vakuum- und Druckeffekte.

Molchen: Ein Molch ist ein Passkörper, der in die Rohrleitung einge­setzt wird, um sie zu reinigen oder inspi­zieren. Mit Wasser­druck wird der Molch vorwärts­bewegt und schiebt Ablage­rungen heraus. Außerdem werden Schäden, wie beispiels­weise Risse frühzeitig erkannt. Den Molch gibt es in verschie­denen Ausfüh­rungen für die entspre­chenden Anfor­de­rungen. Lesen Sie in unserem Fachbeitrag wie das Molchen von Druck­rohr­lei­tungen im Detail funktio­niert: Grund­lagen Molchen

Kamera­be­fahrung: Nach dem Reinigen können die Abwas­ser­druck­rohr­lei­tungen mit einer Kamera befahren werden, um den Zustand in der Rohrleitung zu überprüfen. Die aufge­zeich­neten Bilder und Videos werden im Anschluss analy­siert, um Schäden zu erkennen.

Durch­fluss­messung (MID): Eine Magne­tisch-induktive Durch­fluss­messung kann in die Druck­rohr­leitung einge­setzt werden. Dadurch werden das Förder­vo­lumen und der Druck der Abwas­ser­druck­leitung gemessen.

Sonstige Spülver­fahren: Um die Rohrlei­tungen von Ablage­rungen zu befreien, wird auch kompri­mierte Luft einge­setzt. Das lockert Verun­rei­ni­gungen, sodass sie mit Wasser ganz leicht ausge­spült werden können.

In Heilbronn musste eine Lösung für eine Revisionsöffnung für einen Schachteinbau einer Abwasserdruckleitung gefunden werden. Hier isr das Revisionsstück bereits im Schacht angeschlossen.

Revisi­ons­schächte bestehen aus Beton, Kunst­stoff oder Gusseisen und setzen sich aus mehreren Bauteilen zusammen. Um sicher in einem Schacht arbeiten zu können, müssen viele Arbeits­schutz­maß­nahmen beachtet werden. Dazu zählt das Tragen einer Schutz­aus­rüstung, eine ausrei­chende Belüftung und die Überwa­chung der Luftqua­lität. Erst wenn diese Maßnahmen erfüllt sind, darf das Personal in den Schacht steigen.  

Für die Integration der Molch­station in eine Rohrleitung ist ein Schacht­bauwerk nicht notwendig. Das erspart dem Personal den Abstieg in den dunklen und engen Schacht. Statt­dessen wird ein sogenannter Dom bis knapp unter die Gelän­de­ober­kante geführt, wo der Molch dann ganz einfach einge­setzt werden kann. Dadurch erhöht sich die Arbeits­si­cherheit erheblich.  

Zugang zur Abwas­ser­leitung planen

Sowohl ein Schacht als auch eine Molch­schleuse dienen dazu, Rohrlei­tungen zu erreichen und zu reinigen. Ein Revisi­ons­zugang wird oft an verschie­denen Stellen im Kanalnetz angelegt. Bei der Planung müssen verschiedene Faktoren berück­sichtigt werden, um den Zugang zur Abwas­ser­druck­leitung so einfach wie möglich zu machen. Die Molch­station Quick-Pig kann auf kleinstem Bauraum – im Rohrgraben – eingebaut werden. Dieser „minimal­in­vasive Eingriff” erleichtert die Planung.

Faktoren einer Schachtlösung

Die Planung eines Schacht­bau­werks wird in verschie­denen Schritten festge­halten und enthält wichtige Aspekte.

Stand­ortwahl

Den richtigen Standort für einen Schacht zu wählen ist sehr wichtig, damit der Zugang zur Rohrleitung für Fahrzeuge und Personal problemlos ermög­licht wird. Ein Schacht muss die Leitung umschließen. Dabei muss aber darauf geachtet werden, ob es in der Umgebung Gewässer oder empfind­liche Ökosysteme gibt.

Ingenieur­tech­nische Analyse

Bei der Analyse werden verschiedene Aspekte berück­sichtigt, um sicher­zu­stellen, dass der Schacht den Anfor­de­rungen gerecht wird. Als erstes müssen die Belas­tungen, denen der Schacht ausge­setzt sein wird, bestimmt werden. Darunter zählen Tempe­ra­tur­schwan­kungen und Verkehrs­lasten. Auch die Boden­be­schaf­fenheit wird unter­sucht. Nur auf einem geeig­neten Unter­grund kann der Kontroll­schacht sicher und stabil gebaut werden.

Entwurfs­planung

Beim Entwurf werden die genauen Daten eines Schachts geplant. Es wird entschieden, welche Art von Schacht zum Beispiel ob rund oder recht­eckig - eingebaut werden soll. Die Größe des Schachts hängt von der Größe der Leitung, wie viele Funktionen enthalten sind und der benötigten Arbeits­fläche ab. Außerdem ist es wichtig sich mit der Haltbarkeit und chemi­schen Bestän­digkeit des Materials zu beschäf­tigen

Bauge­neh­migung erforderlich

Um einen Schacht zu bauen, sind einige Geneh­mi­gungen erfor­derlich. Dazu zählt vor allem die Bauge­neh­migung, ohne die kein Bau beginnen kann. Auch Umwelt­auf­lagen müssen beachtet werden, um Gewässer zu schützen. Technische Normen und Standards, die für Bauwerke und Infra­struk­turen gelten, zählen auch dazu.
Die BG Bau hat die Vorschriften zusammengefasst:
Steig­gänge für Behälter und umschlossene Räume DGUV Regel 103–007

Kosten­kal­ku­lation

Bei einem Schacht fallen verschiedene Kosten an. Zum Beispiel für das benötigte Material, die Arbeits­stunden, die Ausrüstung und die Baustel­len­vor­be­rei­tungen. Anträge für Bauge­neh­mi­gungen müssen auch berück­sichtigt werden. Die Kosten sind für jeden Schacht indivi­duell und hängen von der Größe und Lage ab. Deshalb werden sie jedes Mal neu kalkuliert. 

Zeitplan

Im Zeitplan sind alle Maßnahmen aufge­listet, die während des Projekts berück­sichtigt werden müssen. Es ist wichtig, dass jeder Schritt sorgfältig geplant wird. Hierbei sollte genügend Zeit für unvor­her­ge­sehene Ereig­nisse einge­plant werden, um flexibel reagieren zu können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Beschaffung der Materialien, bei der es schnell zu Verzö­ge­rungen kommen kann. Außerdem gibt es viele Gewerke, die koordi­niert werden müssen.

Faktoren einer Molchschleuse

Die Planung unserer Molch­station wird ebenfalls in verschie­denen Schritten festge­halten, unter­scheidet sich aber in einigen Dingen vom Schacht.

Stand­ortwahl

Da kein Schacht­bauwerk benötigt wird und somit der Bauraum minimal­in­vasiv ist, kann der Standort der einzelnen Molch­sta­tionen innerhalb der Strecke flexibel und indivi­duell gewählt werden. Dabei empfehlen wir die erste Station so nah wie möglich hinter dem Pumpwerk zu instal­lieren – ist aber kein Muss. Wenn der Molch nach seinem Durchgang gefangen werden soll, setzen wir kurz vor der Kläranlage die letzte Molch­station. Ansonsten kann die Molchung auch in einem Druck­ent­las­tungs­schacht oder Abwas­ser­kanal enden. Wir sind sicher, dass Sie mit unserer Unter­stützung den perfekten Standort für Ihr Molch­station Quick-Pig finden.

Abwasserdruckleitung reinigen mit Quick Pig

Auswahl der Molchstation

Unser Quick-Pig wird zum Molchen, Spülen, Inspi­zieren, Entleeren und Absaugen einge­setzt. Dazu gibt es auch noch die Option, ein Be- und Entlüf­tungs­ventil zu integrieren. Wir unter­suchen die grund­le­genden Aspekte und Anfor­de­rungen, damit die Molch­schleuse an die Begeben­heiten der Abwas­ser­druck­leitung angepasst wird. So kann sie in das neue oder bestehende Rohrlei­tungs­system integriert werden und ein reibungs­loser Durch­fluss des Abwassers wird sichergestellt.

Keine Bauge­neh­migung erforderlich

Es ist für die Instal­lation unserer Molch­station nicht erfor­derlich, eine Statik oder eine Bauge­neh­migung einzuholen. 

Planungs­vorteil

Änderungen an der Molch­station sind auch kurzfristig möglich. Die Abstim­mungen sind nur nötig mit uns als Liefe­ranten und dem Rohrlei­tungs­bauer, was deutlich weniger Abstim­mungs­bedarf als im Schachtbau ist.

Schulungs­maß­nahmen

Wir sorgen dafür, dass ihr Personal über das nötige Fachwissen und Verständnis für den Einsatz unserer Molch­station verfügt. Dafür stehen wir ihnen vor Ort zu Verfügung, um Sie bei Fragen zu unter­stützen und die erste Molchung gemeinsam durchzuführen. 

Ablauf einer Molchung in einem Beispiel

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Vor- und Nachteile unserer Molch­station Quick-Pig

Vorteile

  • Optional kann ein Be- und Entlüf­tungs­ventil integriert werden
  • Alles benötigte für die Wartung kann an die Oberfläche geholt werden und ist einfach zu erledigen
  • Änderungen während der Planung sind auch kurzfristig möglich
  • Bei Problemen gibt es einen Ansprechpartner
  • Es gibt nur ein Formteil, wodurch es weniger Fehler­quellen gibt
  • Die Molch­station besteht aus PE100 und Edelstahl – was als langlebig und nachhaltig bekannt ist
  • Es wird kein Schacht­bauwerk für die Instal­lation benötigt
  • Der Arbeits­ablauf ist schnell und einfach zu erledigen
  • Die Arbeits­si­cherheit erhöht sich enorm durch das Arbeiten von der Gelän­de­ober­kante aus
  • Vielseitig einsetzbar: Molchen, Spülen, Inspi­zieren, Entleeren, Absaugen
  • Eine Inspektion ist mit der Kamera möglich

Nachteile

  • Es ist ab einer Größe von OD 225 ein Hebegerät notwendig – als Lösung bieten sich ein festin­stal­lierter Krahn, ein Baufahrzeug mit Krahn oder ein mobiles Dreibein an
  • Eine Kamera zur Inspektion kann erst ab DN/OD 125 einge­setzt werden
  • Die Bautiefe ist auf maximal 2,50 Meter begrenzt

Vor- und Nachteile eines Revisionsschachts

Vorteile

  • Es gibt keine Begrenzung bei der Bautiefe
  • Es gibt mehr Optionen für einen Kameraeinsatz
  • Weitere Funktionen können integriert werden, wie z.B. ein Magne­tisch-induk­tiver-Durch­fluss­men­gen­messer (MID)

Nachteile

  • Es gibt mehrere Bauteile, wodurch sich die Fehler­quote erhöht
  • Für den Bau wird die Statik und ein Bauantrag benötigt
  • Der Schacht muss regel­mäßig saniert werden
  • Der Arbeits­ablauf ist sehr zeitaufwendig
  • Ein kompakter Schacht ist sehr eng und schlecht belüftet
  • Ein komfor­tabler Schacht ist sehr teuer und benötigt viel Platz, der schwer zu finden ist
  • Es besteht Ausrutsch­gefahr beim Absteigen – Inter­es­santer Fakt: Laut der BG Bau passieren die meisten Arbeits­un­fälle auf Leitern. Hier gibt es den Bericht von der IKT: Abwas­ser­druck­lei­tungen reinigen

Kosten­ver­gleich zwischen einem Beton­schacht und unserer Molchstation

Quick-Pig ist eine Molch­schleuse für die Bedienung von der Gelän­de­ober­kante, die als Bauteil in die Leitung eingebaut wird und kein Schacht­bauwerk benötigt. Die erfor­der­lichen Erdar­beiten werden durch den kompakten, schacht­losen Aufbau von Quick-Pig enorm reduziert, da der Einbau im normalen Leitungs­graben erfolgen kann. Bei Schächten evtl. erfor­der­liche Kernloch­boh­rungen entfallen komplett.

Ein direkter Kosten­ver­gleich für Anschaffung und Einbau der zwei Varianten „Schacht­lösung“ und Quick-Pig für eine DN 150er Leitung, aufge­stellt durch ein unabhän­giges Ingenieurbüro, unter­streicht deutlich, dass Quick-Pig neben der Bedien­freund­lichkeit und dem Sicher­heits­aspekt noch den Kosten­vorteil für sich verbuchen kann.

Im Betrieb besticht Quick-Pig durch seine korro­si­ons­freien Materialien mit Langle­bigkeit und Nachhal­tigkeit. Beton­kor­rosion und entspre­chende Instand­haltung eines Schachtes fallen erst gar nicht an, was die Betriebs­kosten für die Molch­schleuse auf lange Sicht reduziert.

Bezeichnung Menge Schacht­lösung Summe Schacht­lösung Menge Quick-Pig Summe Quick-Pig
Einrichtung, Vorhalten, Abräumen 1 Stück 2.500 € 1 Stück 2.500 €
Suchschlitze zur Handarbeit 1 Stück 400 € 1 Stück 400 €
Abtrag Oberboden 20cm 25m² 375 € 15m² 225 €
Baugrube 60m³ 1.500 € 25m³ 625 €
überfl. Boden abfahren 15m³ 600 € 7m³ 280 €
Rohrun­ter­bre­chung herstellen 1 Stück 800 € 1 Stück 800 €
Fertig­teil­schacht bzw. Molchschleuse (1,8 x 1,5 x 2,0) m SLW 60, (1x1) m Einstieg 8.000 € Rohrde­ckung 1,6 m  9.500 €
Kernloch­boh­rungen 2 Stück 1.000 € Entfällt - €
Schacht­ab­de­ckung 1.4307, (1x1)m. einbruchhmmend, 5 t 4.500 € DN 800 inkl. Betonring u. Fundament 2.200 €
Einstie­gleiter 1 Stück 500 € Entfällt - €
Ringraum­dichtung 2 Stück 500 € Entfällt - €
HM-Muffen einbauen 4 Stück 400 € 4 Stück 400 €
HP-Flansche
(d 160 x 14,6 0,3m)
2 Stück 300 € 4 Stück 600 €
PE 100 Rohrenden 
(d 160 x 14,6 0,3m)
2 Stück 300 € Entfällt - €
Abwas­ser­schieber mit Steckscheibe 2 Stück 2.000 € 2 Stück 2.000 €
FF-Passstück Edelstahl 1 Stück 750 € Entfällt - €
Rohrstütze aus Edelstahl 2 Stück 500 € Entfällt - €
Reini­gungs- und Kontrollkasten 1 Stück 1.200 € Entfällt - €
Teleskop- Einau­gar­nitur Entfällt - € 2 Stück 400 €
Stras­sen­kappe mir Tragplatte Entfällt - € 2 Stück 600 €
Sandbettung Rohrleitung vor Verfüllen 1 Stück 350 € 1 Stück 350 €

Der Preis­ver­gleich wurde im Jahr 2019 von dem Ingenieurbüro Wiese erstellt. Die Gesamt­kosten des Revisi­ons­schachts liegen bei 26.475 €, während die der Molch­station nur bei 20.880 € liegen. Dadurch wird der Kosten­vorteil unseres Quick-Pigs nochmal deutlich.

Unsere Molch­station Quick-Pig ist die beste Lösung für Sie

Wir haben jetzt die wichtigsten Punkte eines Kanal­schachts und unserer Molch­station mitein­ander verglichen. Für uns ist Quick-Pig die beste Lösung, um effizient zu arbeiten. Vor allem die Arbeits­si­cherheit und die einfache Bedienung stehen bei uns im Vorder­grund.  

Gerne unter­stützen wir Sie dabei, ihr Projekt erfolg­reich umzusetzen. Die Molch­station Quick-Pig ist mit nur einem Formteil, der leichten Bedienung und der vielen verschie­denen Funktionen das Schweizer Taschen­messer für Druck­rohr­lei­tungen. 

Wir helfen Ihnen gerne weiter.

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